Montag, 9. März 2015

Zwischenseminar in El Limonal - eine Woche in der Blase

Es war einmal in der ersten Märzwoche des Jahres 2015 eine Gruppe von 15 deutschen Freiwilligen, welche sich in El Limonal, Ecuador trafen. So oder so ähnlich könnte man in unser Zwischenseminar einleiten :D
Letztendlich war es so, dass wir bereits am Wochenende nach Quito gereist waren und am Sonntag dann "nur noch" bis nach El Limonal mussten, welches zwischen Bergen und Küste liegt. Dazu muss man aber erstmal vier Stunden bis Ibarra fahren und von dort geht es dann nochmal zwei Stunden bis zum Ziel mit einem Bus, der in jedem Kuhdorf hält :D Nach einem guten halben Tag reisen, kamen wir in El Limonal an, was genauso ein Kuhdorf ist, wie alle anderen außenherum :D Natürlich regnete es bei unserer Ankunft, sodass wir auf dem weiteren Kilometer bis zu Bospas richtig nass wurden. Ich hatte da wenigstens noch den Vorteil, dass ich auf dem unbefestigten Weg nur meinen Rucksack tragen musste und keinen Trolly hatte.
In Bospas angekommen, waren schon ein paar Freiwillige vor Ort, die auch schon das "Baumhaus" mit genialem Blick für sich in Beschlag genommen hatten, also kamen wir im Haupthaus unter. Bospas heißt eigentlich "Boque de paz", was soviel bedeutet wie Friedenswald. Dabei geht es nicht um einen Friedhof, sonder ganz im Gegenteil im Einklang mit der Natur zu leben. Das Projekt und auch Gelände gehört einem niederländischem Auswanderer Pete, der glaub ich schon 20 Jahre in Ecuador ist und dort auch eine Familie gegründet hat. Bis vor ein paar Jahren war das auch eine Projektstelle von weltwärts. Es ist auf jeden Fall durch die Renaturierung ein wunderschönes und ruhiges Fleckchen Erde.
Am Sonntag stand nur Ankommen und Kennenlernen an, aber dafür ging der Montag gleich damit los, dass unsere Leiter - ehemalige weltwärts-Leute von Alegro e.V. - uns einen Hügel hochscheuchten :D Oben angekommen hatten sich die Mühen auf jeden Fall gelohnt, denn als wir "Pacha Mama!" (Mutter Erde) schreiend über dem Tal standen, fühlte sich das einfach nur genial an. Frisch geduscht, gab es dann wieder unten das beste Frühstück, was ich in Ecuador je hatte...und so ging es die Woche weiter :D Es kann ja nur gut werden, wenn sich die besten ecuadorianischen Sachen mit den deutschen Frühstücksbestandteilen mischen :D Letztendlich hat aber bestimmt auch zu einem großen Teil die interessanten Gespräche die Mahlzeiten so schön gemacht!
Nachdem wir also am ersten Tag auf den Hügel geschickt wurden, begannen wir die anderen Tage mit Yoga auf dem Dach, von wo aus man ebenfalls einen super Blick übers Tal hatte :D! Tagsüber hatten wir verschiedene Einheiten zum Thema Berichterstattung, Auswertung der bereits vergangenen Hälfte und Perspektiven sammeln für die zweite Hälfte des Freiwilligen-Dienstes. Nebenbei schauten wir hin und wieder auch mal ins Dorf hinunter und lernten dort auch ein paar Leute mit ihren Geschichten kennen. Fast jeden Tag hatten wir auch Dozenten von außerhalb da, welche uns Vorträge über politische Beteiligung und Pete über sein Projekt hielten. Besonders schön war dabei eine Nachtwanderung und eine Wanderung tagsüber über das riesige Gelände!

Den vorletzten Tag hatten wir dann einen Ausflug zu den "Siete Cascadas" (Sieben Wasserfälle). Dazu sind wir eine Stunde auf der Ladefläche eines kleinen Lkws bis in die Provinz Esmeraldas gefahren - eine lustige Angelegenheit :D! Dort hat uns dann ein Führer zu den sieben Wasserfällen geführt und wir konnten neben der Wanderung auch Baden und von Felsen springen :D So vergnügten wir uns den Tag mit unserer Gruppe, die aus drei Jungs und zwölf Mädchen bestand aus drei unterschiedlichen Organisationen.
Am letzten Tag beschäftigten wir uns dann nochmal intensiv mit den Zukunftsperspektiven. Echt interessant, was alle so für Pläne haben und was wir uns alles aus Ecuador mitnehmen :)
In der letzten Nacht feierten wir dann in den Geburtstag von einem Freiwilligen rein, tanzten barfuß auf Waldboden und sangen - oder wohl eher - schrien wieder "Pacha Mama!".

Es war ein seeeeeehr schönes Seminar, was mir viel Energie für die zweite Hälfte gegeben hat! Durch die Isolation in diesem Mini-Dorf hatten wir auch unsere eigene deutsche Blase mit viel Ruhe, interessanten Gesprächen und Zeit zum Nachdenken. Und nicht zuletzt das Essen war einfach der Hammer! Die ganze Woche gab es vegetarische Gerichte ohne Reis - man glaubt es kaum, eine Woche in Ecuador ohne Reis :D!!
Und das schönste ist, dass ich Lilo und Hanna, mit denen ich mich super verstanden hab, im Mai auf der Yasuní-Reise wiedersehen werde :D!!




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